Jahresbericht 2022 - Technische Hochschule Georg Agricola

FORSCHUNGSPROJEKTE Es ist längst unrentabel, deutsche Eisenerzvorkommen abzubauen. Sie sind zu klein und ihre Erze liegen zu tief. Dass sich ein Blick in die Tiefen der aufgelassenen deutschen Bergwerke dennoch lohnt, zeigt Leanne Schmitt, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der THGA. Ihre Doktorarbeit könnte helfen, neue Erzlagerstätten zu entdecken. Die Spur der Blutsteine Im Vergleich zu den großen Eisenerzlagerstätten in Australien, Brasilien oder Südafrika sind die Vorkommen Deutschlands winzig. Während Australien im Jahr 2021 gut 900 Millionen Tonnen des Rohstoffs im Tagebau abbaute und Brasilien 400 Millionen Tonnen, wurden im letzten aktiven deutschen Eisenerzbergwerk, der Grube Fortuna im hessischen Solms, in insgesamt 137 Betriebsjahren knapp 5 Millionen Tonnen Eisenerz des sogenannten Lahn-Dill-Typs gefördert. Unter Tage, in großen Tiefen und in einer tektonisch gestörten, stark verfalteten Zone. Als die Grube 1983 schloss, bedeutete dies nicht nur das Ende des Eisenerzabbaus zu Verhüttungszwecken in Deutschland. 20 Georessourcen und Verfahrenstechnik

RkJQdWJsaXNoZXIy MjM3MjE=