Jahresbericht 2022 - Technische Hochschule Georg Agricola

Der Startschuss für das Förderprojekt Autowerkstatt 4.0 (AW 4.0) fiel zu Beginn des letzten Jahres. Die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) entwickelt, gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, eine deutschlandweite Plattform für den vertrauenswürdigen Austausch von Fahrzeugdaten. Die neu geschaffene Plattform soll dazu beitragen, die Fehlersuche in Autowerkstätten zu vereinfachen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des europäischen Datenökosystems Gaia-X und wird von der Bundesnetzagentur betreut. Die Laufzeit liegt bei drei Jahren. Digitalisierung mit Erfahrung voranbringen „Wir möchten die Digitalisierung in kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Automobilbranche voranbringen“, sagt Lukas Jakubczyk, operativer Projektleiter an der THGA, über die Idee hinter der Autowerkstatt 4.0. Werkstätten, Messsystemanbieter und KI-Start-ups werden zu einem Innovations- und Wertschöpfungsnetzwerk verknüpft, wodurch neue Potenziale und Geschäftsmodelle entstehen sollen. Vorerfahrung hat die THGA bereits in einem früheren Projekt gesammelt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Gereon Kortenbruck hat das PROLAB Produkt+Produktion auf dem Gebiet der computergestützten und oszilloskopgeführten KFZ-Diagnose gearbeitet. „Wir wollen diese wertvollen Erkenntnisse in unsere gemeinsame Arbeit mit den Kooperationspartnern einfließen lassen, um das Projekt zum Erfolg zu führen“, erklärt Kortenbruck. Großes Interesse bei den Werkstätten Mehr als 5.000 freie Werkstätten in Deutschland wollen sich am Projekt beteiligen und Fahrzeugdaten bereitstellen. „Damit hat das Projekt das Potenzial, die Diagnose in Autowerkstätten zu revolutionieren“, sagt Jakubczyk. „Werkstattmitarbeitende können schnell und zuverlässig die Ursache herausfinden, die einem Fehler zugrunde liegt, und das Fahrzeug ressourcenschonend reparieren. Und auch eine vorausschauende Diagnose ist möglich. Hier wird die Wahrscheinlichkeit für den künftigen Ausfall eines Bauteils angegeben, sodass es rechtzeitig nachbestellt werden kann.“ Schwierige Anfänge durch die Corona-Pandemie Auch das Projekt AW 4.0 hatte mit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen. „Wir haben vornehmlich online diskutiert. Einige wichtige Aspekte konnten wir jedoch bei zwei Konsortialtreffen vor Ort an der THGA diskutieren“, sagt Jakubczyk. Rund 30 Teilnehmende konnte die Hochschule beim ersten Präsenztreffen im April 2022 begrüßen. Erstmals kamen die Projektbeteiligten außerhalb von Videokonferenzen zusammen und konnten genauere Projektvorstellungen ausloten. Neben mehreren Workshops wurde auch die PraxisMöchte die Digitalisierung der Automobilbranche voranbringen: Lukas Jakubczyk, Projektleiter von Autowerkstatt 4.0 an der THGA. Bei den Messungen werden dazugehörige Metadaten (z. B. Fahrzeug-ID, Kilometerstand, Fehlercodes) erhoben. Mittels eines THGAHUB werden diese Daten jedoch anonymisiert, sodass lediglich innerhalb des Konsortiums Messungen eindeutig identifizierbar sind. 27 Maschinenbau und Materialwissenschaften

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