Bochumer Expertise für das Hamburger Hafenmuseum Sie sind die letzten ihrer Art, die beiden Roll-Dreh-Wippkrane im Holzhafen von Hamburg-Altona. Zwischen den 1930er- und 1980er-Jahren waren über 1.100 dieser Krane in Hamburg im Einsatz, um Schiffe zu ent- und beladen. Seit im Jahr 2021 die aufwendige Restaurierung der beiden Holzhafen-Krane abgeschlossen wurde, gelten sie als Mittelpunkt des schicken Viertels. Doch die Klimabedingungen eines Tidehafens wie Hamburg sind besondere und werden den Kranen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erneut zusetzen – trotz einer ordentlichen grauen Beschichtung. Diese und andere intransparente Beschichtungen dahingehend zu untersuchen, wie sie etwa den speziellen Klima- und Umwelteinflüssen Hamburgs standhalten werden, ist seit 2022 Aufgabe der THGA. Die Nachwuchswissenschaftlerin Annika Diekmann, Fachstudienberaterin und Lehrbeauftragte des Studiengangs MEIHC und Mitarbeiterin dieses Projekts, erklärt: „Wir setzen die Beschichtungsproben in den Werkstofflaboren und Klimaschränken unterschiedlichen Faktoren aus und analysieren, wie sich etwa Beschichtungsdicke und -rauigkeit verändern und wie die Beschichtung und darunter liegendes Material altern.“ Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen nutzen dem Hamburger Hafenmuseum im weiteren Umgang mit den Kranen und fließen zudem unmittelbar in die Lehre ein. Neue Wege gehen Mit dem Studiengang MEIHC hat die THGA in vielerlei Hinsicht Neuland betreten. „Aus der Tradition der Hochschule heraus haben sich die Studierenden im ersten Semester auf den Schwerpunkt ME beschränkt. Das waren Studierende, die bereits einen Bachelor hatten und nun den Master – meist berufsbegleitend – draufsatteln wollten.“ Für Prof. Hillmann, der den Studiengang maßgeblich mitgestaltet hat, gibt es eine einfache Erklärung für den geringen Zuspruch im Schwerpunkt IHC im ersten Semester: „Studiengänge, die sich mit Industriedenkmälern beschäftigen, waren bislang ausschließlich in den Geisteswissenschaften verortet. Dass Ingenieure nun diese Möglichkeit erhalten, ist so neu, dass erstmal das Bewusstsein für den Bedarf verstärkt werden musste. Durch entsprechende Werbung haben wir nun die ersten Studierenden für den Schwerpunkt IHC gewonnen.“ Darüber hinaus aber war es für die THGA ein großer Schritt, ihre ersten englischsprachigen Studiengänge anzubieten. „Wir standen vor der Herausforderung, dass zwar die Lehrsprache Englisch war, es aber viele Dokumente – Prüfungsordnungen, Anmeldeformulare zu den Prüfungen etc. – nur auf Deutsch gab. Und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was die Studierenden in den ersten Semestern benötigen, um hier erfolgreich zu studieren, war wichtig.“ Prof. Lefort betont insbesondere, dass bei der Integration des neuen Studiengangs und seiner Studierenden – auch bei den jenseits der Lehre stattfindenden Veranstaltungen wie dem jährlichen Welcome Day – viele Stellen der Hochschule mit angepackt haben: „Das International Office hat uns geholfen, wir wurden vom Prüfungsamt unterstützt und Studierendensekretariat und Studienberatung haben sich viel eingebracht. Die Hochschule hat sich in dem Bereich sehr entwickelt.“ zur Website 31 Maschinenbau und Materialwissenschaften
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