Alles im grünen Bereich? In vielen Städten und Kommunen wird sprichwörtlich nach dem Gießkannenprinzip bewässert – jede Pflanze, jeder Ort bekommt gleich viel Wasser, ohne auf die wirklichen Bedürfnisse zu achten. „Das geschieht nicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern nach Annahmen und Erfahrungswerten. Das bedeutet einen hohen Aufwand an Personal, Zeit und Kosten“, sagt Prof. Bernd vom Berg, emeritierter Professor der THGA. Um solchen unnötigen Kosten in Zukunft einen Riegel vorzuschieben, entwickelte Christopher Dirks in seiner Abschlussarbeit einen Prototypen, der ein gezieltes Bewässern von Straßenbäumen ermöglicht. Mit einer Messstation kann der 21-jährige Student der Elektrotechnik die Bodenfeuchtigkeit sowie die Boden- und Außentemperatur messen. Anhand dieser Werte lässt sich feststellen, ob ein Baum Wasser braucht oder ob noch alles im grünen Bereich ist. Die notwendigen Microcontroller Boards und das Netzwerk dafür hat der Internet-of-Things-Lösungsanbieter Heliot Europe zur Verfügung gestellt. „Es ist nicht nur ineffizient und teuer, Straßenbäume regelmäßig und ohne konkreten Plan zu bewässern, sondern verbraucht auch wichtige Ressourcen“, gibt Frank Schleking, Technical Presales Engineer von Heliot Europe und Absolvent der THGA, zu bedenken. „Mit einer Messstation wollen wir Städten und Gemeinden ein Tool an die Hand geben, um Grünflächen zielgerichtet und mit genau der richtigen Menge Wasser zu versorgen.“ Kostengünstige Lösung Das Baummonitoring der THGA ist nicht das erste Projekt dieser Art, aber es ist eines mit deutlich niedrigerem Kostenaufwand. „In anderen Städten, beispielsweise in Essen, werden industrielle Messgeräte verwendet. Das ist um einiges teurer“, so Prof. vom Berg. Die Bochumer Lösung ist dagegen kleiner, recht einfach und günstig in der Produktion. Um überall auf die Daten der Messstation zugreifen zu können, werden sie ins Internet der Dinge übertragen. Möglich wird das durch die Anbindung an das Sigfox 0G-Netzwerk, das durch Heliot Europe in Deutschland betrieben wird. „Aktuell liefert das Gerät alle 15 Minuten neue Werte. Daran sind auch die tagesüblichen Bäume und Pflanzen nicht nur richtig gießen, sondern gleichzeitig Ressourcen und Kosten schonen. Das ist das Ziel des Projekts von THGA-Student Christopher Dirks. Verfolgen Sie die Datenübertragung unserer Sensoren: Baummonitoring THGA Feuchte: 30% -66.00 RSSi: dBm ABSCHLUSSARBEIT zur Website 40 Elektro-/Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen
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