Mikrorechnersystems ein und erstellen eine hochaktuelle Anwendung im Bereich des ‚Green IoT‘“, sagt Prof. vom Berg. „So lernen sie die Grundlagen der Internetkommunikation und der Darstellung von Daten auf einem Dashboard kennen.“ Neben dem Green IoT sind vielfältige weitere Anwendungen dieses Konzepts denkbar. So hat Prof. Dr. Ludger Rattmann etwa das Projekt „Lab in a box“ angestoßen. Hier sollen zwölf weitere Labor- und Praktikumsversuche in sechs verschiedenen Studiengängen – insbesondere aus dem Bereich Georessourcen und Verfahrenstechnik, aber auch im Maschinenbau – so aufbereitet werden, dass die Studierenden sie mit nach Hause nehmen, dort bearbeiten und ihre Ergebnisse anschließend mit den Lehrenden besprechen können. „Mit Remote Labs, ergänzt um Praktikumsversuche für zu Hause, können wir Studierende aus einem größeren räumlichen Umfeld für ein Studium an der THGA begeistern“, sagt Prof. Dr. Michael Bendrat, Vizepräsident für Studium und Lehre. „Sie haben die Möglichkeit, zu programmieren, an praxisnahen Fragestellungen zu arbeiten und sich auszuprobieren, ohne vor Ort sein zu müssen. Das birgt ein enormes Potenzial.“ Mittelfristig könnten in den Laboren der Elektro- und Informationstechnik auch stationäre Roboter überall dort unterstützen, wo Studierende eigentlich manuell eingreifen müssten. Dabei werde nicht außer Acht gelassen, dass es für die spätere berufliche Praxis auch wichtig ist, mit der Technik in einem realen Labor zu arbeiten – es gehe darum, langfristig eine gute Mischung aus Präsenz- und Onlineelementen zu schaffen. Ferne durchführen zu können“, ergänzt Prof. Gehnen. Nämlich eine zentrale Steuereinheit (in dem Fall den Laborrechner), eine Software, die den Fernzugriff und die Fernsteuerung des Rechners und der Programmierungssoftware ermöglicht, und eine Webcam, die den Versuchsaufbau zeigt und eine optische Überprüfung zulässt. „Wir haben diesen Lichtversuch exemplarisch onlinefähig gemacht – unsere Ergebnisse sind aber durchaus auch auf andere Bereiche übertragbar“, so Prof. Gehnen. Praktikumsversuche für zu Hause Auch die Rechnerboards und Software, mit denen Prof. Dr. Bernd vom Berg und Frank Schleking, Lehrbeauftragter an der THGA, arbeiten, bieten die Möglichkeit, eine praxisnahe Lehre ortsunabhängig zu gestalten. Den Studierenden wird zu Semesterbeginn ein Praxis-Kit mit dem Versuchsmaterial, inklusive Anleitung und Versuchsaufgaben, zur Verfügung gestellt. Damit können sie ihre ersten Schritte in das grüne Internet of Things (IoT) gehen und sich mit der Erfassung und weltweiten Darstellung von wesentlichen Umweltparametern beschäftigen. Dazu bauen sie zunächst an ihrem heimischen Studien- und Arbeitsplatz die Hardware für ein kleines Messsystem zusammen. Im nächsten Schritt arbeiten sie sich in eine neue, einfache Programmiersprache ein, damit das System aktuelle lokale Umweltmessdaten erfassen kann, darunter Lufttemperatur, Luftfeuchte und Luftdruck. Die gemessenen Werte werden anschließend nicht nur auf dem lokalen Display dargestellt, sondern über ein WLAN-Modul zusätzlich auf den WLAN-Router oder das Smartphone des Studierenden übertragen. Von dort aus geht es weiter zu einer speziellen Website, einem sogenannten Dashboard. Durch eine entsprechende Konfiguration dieses Dashboards können die Daten schließlich weltweit visualisiert werden. „Mit unserem Praxis-Kit arbeiten sich die Studierenden selbständig in die Programmierung eines Die Bühnenscheinwerfer im Smart-BuildingLab können nun vom heimischen Rechner aus angesteuert und parametriert, also mit verschiedenen Einstellungen versehen werden. Das Praxis-Kit, mit dem Prof. Dr. Bernd vom Berg und Frank Schleking arbeiten, ermöglicht einen Einstieg in das grüne Internet of Things. 43 Elektro-/Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen
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