Jahresbericht 2022 - Technische Hochschule Georg Agricola

Prof. Dr. Christian Melchers will mit dem Wissen aus dem Nachbergbau einen Transformationsprozess anstoßen, der den Umgang mit Georessourcen nachhaltiger macht. „Denn es geht um nicht weniger als die Zukunft“, so der Geologe. Seit 2015 erforscht das FZN die Folgen des Bergbaus, darunter vor allem die sogenannten Ewigkeitsaufgaben. Welche Themen rücken in den kommenden Jahren in den Fokus? Der Nachbergbau ist eine noch recht junge Forschungsdisziplin – welche Herausforderungen aber auch Chancen ergeben sich daraus? Natürlich bleibt die wissenschaftliche Begleitung der Ewigkeitsaufgaben in den Revieren an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeiten. Dabei geht es etwa darum, das Wassermanagement nachhaltig zu gestalten. Mit dem Know-how und der Vielfalt an Geodaten am FZN lassen sich aber auch weitere wichtige Forschungsfelder ableiten, etwa die Entwicklung von Monitoringmethoden. Wir können z. B. Veränderungen im Boden- und Wasserhaushalt per Drohne oder Satellit erfassen und die Daten mittels KI auswerten und modellieren. Damit tragen wir auch dazu bei, den Klimawandel im Detail besser zu verstehen und die „blaugrüne Infrastruktur“ sinnvoll zu gestalten. Die Nachbergbauzeit bietet eine unglaubliche Vielfalt an Aufgaben und Prozessen. An der THGA in Bochum haben wir den Nachbergbau erstmals als eigenständige akademische Disziplin in Lehre und Forschung verstanden. Unsere Themen sind national wie international von besonderer Bedeutung und stoßen weltweit auf großes Interesse. So können wir international eine Vorbildfunktion für den verantwortungsvollen Umgang mit Bergbaufolgen übernehmen. Wir teilen unser Wissen gern und gestalten so die Transformation aktiv mit! Ja, der Nachbergbau entwickelt sich stetig weiter. Dies betrifft Innovationen in den Bereichen Grund- und Grubenwassermanagement ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung. Wenn wir die Vorgänge nach dem Bergbau ganzheitlich betrachten und verstehen, können wir auch künftige Rohstoffprozesse nachhaltiger gestalten – ganz im Sinne eines „bergbaulichen Lebenszyklus“. Denn es geht um nicht weniger als die Zukunft. Dies soll strategisch mit dem Transformationszentrum für Georessourcen und -ökologie, kurz TGÖ, am Standort in Herne institutionalisiert werden. Hier planen wir einen Forschungsneubau mit modernen Laboren, Schulungsräumen und Arbeitsplätzen für rund 80 Beschäftigte. 3 Fragen an Prof. Dr. Christian Melchers INTERVIEW Die Themen werden also immer vielschichtiger. Ebenso wächst das FZN, das sich in den kommenden Jahren noch breiter aufstellen will, nämlich auf dem Weg zum „Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie“, kurz TGÖ. Was ist die Vision dahinter? Prof. Dr. Christian Melchers ist neuer Leiter des Forschungszentrums Nachbergbau 58 Forschungszentrum Nachbergbau

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