Jahresbericht 2023
„Ich bin gerne ein Teil der THGA, weil diese renommierte Institution und ihre Mitarbeitenden nicht nur die Entwicklung von Bildung und Forschung vorantreiben, sondern auch Studierende inspirieren und fördern. Eine lebendige akademische Gemeinschaft zu gestalten, in der Ideen fließen und Zusammenarbeit blüht, ist mir ein besonderes Anliegen. Denn nur durch eine vielfältige Gemeinschaft können wir gemeinsam innovative Lösungen hervorbringen und unsere Studierenden bestmöglich auf ihre Karriere vorbereiten.“ Prof. Susanne Lengyel Präsidentin der Technischen Hochschule Georg Agricola „Ich bin gerne ein Teil der THGA, weil sie ganz in der Tradition des Bergbaus für Innovationen und moderne Technik steht. Als Aufsteigerhochschule vereint sie Lehre und Forschung auf höchstem Niveau und bildet dringend benötigte Fachkräfte in zukunftsträchtigen Bereichen wie Geomonitoring oder Nachbergbau aus. Für mich ist die THGA damit ein Ort wissenschaftlicher Exzellenz, hervorragender Nachwuchsentwicklung und unverzichtbar für die Bildungsmetropole Ruhr.“ Bärbel Bergerhoff-Wodopia Vorsitzende des Hochschulrats der Technischen Hochschule Georg Agricola und Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung „Ich bin gerne ein Teil der THGA, weil es keinen besseren Ausgangspunkt gibt, um die Folgen des Bergbaus zu erforschen. Seit mehr als 200 Jahren prägen Rohstoffe das besondere Profil der THGA, dazu gehört natürlicherweise auch die Zeit des Nachbergbaus. Ich bin froh, dass ich gemeinsam mit einem tollen Team diesen spannenden Transformationsprozess in unserer Region und darüber hinaus mitgestalten darf.“ Prof. Dr. Christian Melchers Vizepräsident für das Forschungszentrum Nachbergbau Editorial 02 EDITORIAL
„Ich bin gerne ein Teil der THGA, weil ich hier täglich die Energie junger und jung gebliebener Köpfe erlebe, die sich leidenschaftlich mit innovativen ingenieurtechnischen Lösungen für die Zukunft auseinandersetzen. Inmitten der faszinierenden Welt der Georessourcen gestalten wir aktiv eine nachhaltigere Gesellschaft. Unsere Hochschule steht für Chancen und Möglichkeiten, und genau das begeistert mich jeden Tag aufs Neue.“ Prof. Dr. Ludger Rattmann Vizepräsident für Hochschulentwicklung und den Wissenschaftsbereich I (Georessourcen und Verfahrenstechnik) „Ich bin gerne ein Teil der THGA, weil ich mit unserer Hochschule in einer der spannendsten Zeiten dieser Region ein neues Kapitel aufschlagen möchte. Mein Ziel ist, die THGA zu einer noch leistungsfähigeren Hochschule zu transformieren, die neben einer starken Lehre auch eine praxisorientierte Spitzenforschung in enger Partnerschaft mit regionalen Wirtschaftsunternehmen betreibt.“ Prof. Dr. Michael Prange Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer und den Wissenschaftsbereich II (Maschinenbau und Materialwissenschaften) „Ich bin gerne ein Teil der THGA, weil ich als ehemaliger Absolvent der Fachhochschule Bergbau dazu beitragen möchte, dass die THGA als DIE Ingenieurhochschule im Ruhrgebiet wahrgenommen wird, die jeder Studieninteressierte und jedes Unternehmen in der Region schätzt. Denn sie ist für eine sehr gute Ingenieurausbildung bekannt und leistet als Katalysator zwischen den Studieninteressierten und Unternehmen einen wichtigen Beitrag für den technologischen Wandel im Ruhrgebiet.“ Prof. Dr. Michael Bendrat Vizepräsident für Studium und Lehre und den Wissenschaftsbereich III (Elektro-/Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen) „Ich bin gerne ein Teil der THGA, weil ich durch mein tägliches Handeln und Wirken dazu beitragen kann, jungen Menschen eine attraktive Lernumgebung bereitzustellen. Hier können sie sich bestmöglich auf das Berufsleben vorbereiten. Zudem erfüllt es mich mit Freude hier mit Menschen zu arbeiten, die sich für dieses Ziel ebenfalls jeden Tag mit Motivation und Leidenschaft einbringen.“ Beatrix Proyer-Popella Vizepräsidentin für Haushalt und Verwaltung 03 EDITORIAL
Editorial 02 Wissenschaftsbereich I 05 Georessourcen und Verfahrenstechnik Wissenschaftsbereich II 13 Maschinenbau und Materialwissenschaften Zahlen und Fakten zur THGA 22 Gremien 24 Nachhaltigkeit 25 Wissenschaftsbereich III 29 Elektro- / Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen Forschungszentrum 37 Nachbergbau Highlights 48 Preise & Auszeichnungen 54 Schlusswort 56 Impressum 57 INHALTSVERZEICHNIS 04
Georessourcen und Verfahrenstechnik WB I GEORESSOURCEN UND VERFAHRENSTECHNIK 05
Wissenschaftler:innen und Forscher:innen an der THGA untersuchen die nachhaltige Beschaffung und Verarbeitung von Ressourcen. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit steht im Zentrum ihrer Arbeit und umfasst den gesamten Prozess der Wertschöpfung, von der Erforschung der Lagerstätten bis hin zu umweltschonenden Abbauverfahren und der Bewältigung von Bergbaufolgen. Unsere Studierenden setzen sich in den verschiedenen Studiengängen intensiv mit diesen Themen auseinander und arbeiten mit Industriepartnern zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln. Studiengänge Bachelor: - Geotechnik und Angewandte Geologie, Bau- und Umweltgeotechnik - Rohstoffingenieurwesen und nachhaltiges Ressourcenmanagement - Verfahrenstechnik - Vermessungswesen Studiengänge Master: - Geoingenieurwesen und Nachbergbau - Mineral Resource and Process Engineering 682 Studierende sind auf die unterschiedlichen Studiengänge im Bachelor und Master verteilt. Hiervon sind 159 Frauen. Der Anteil ausländischer Studierender im WB I liegt bei 22 Prozent. Insgesamt studieren 259 in Vollzeit und 423 in Teilzeit im WB I. STUDIENGÄNGE STUDIERENDE Leiter des WB I ist Prof. Dr. Ludger Rattmann (Vizepräsident für Hochschulentwicklung) 06 GEORESSOURCEN UND VERFAHRENSTECHNIK
WEITERENTWICKLUNG ALS LEBENSMOTTO Prof. Dr. Ludger Rattmannist ein renommierter Experte auf dem Gebiet des Bergbaus und der Bergbauingenieurwissenschaften. Seine akademische Laufbahn begann er an der RWTH Aachen, wo er von 1985 bis 1991 Bergbau studierte und seinen Abschluss zum Diplomingenieur erlangte. Während seiner Zeit als Doktorand von 1991 bis 1995 fungierte Rattmann als Forschungs- und Lehrassistent am Institut für Bergbaukunde I an der RWTH. Nach seiner Doktorwürde 1997 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Instituts ernannt und übte diese Position bis März 2016 aus. Seit April 2016 ist er Professor an der THGA. Seine Lehrtätigkeit erstreckt sich über ein breites Spektrum an Themen, darunter Bergbau unter Tage, Entwickeln von Bergwerken, Wettertechnik, Schachtabteufen und Sprengtechnik. Besonders hervorzuheben sind seine langjährige Tätigkeit als Gastdozent an der TU Delft von 2001 bis 2015 sowie seine Koordination des European Mining Course – EMC von 1995 bis 2016. 07 GEORESSOURCEN UND VERFAHRENSTECHNIK
uch in diesem Gespräch nimmt er sich Zeit und bleibt klar in seinen Vorstellungen. „Vorankommen, nicht stehen bleiben, das ist mein persönliches und wichtigstes Ziel“, so fasst Prof. Dr. Ludger Rattmann, neuer Vizepräsident für Hochschulentwicklung und den Wissenschaftsbereich Georessourcen und Verfahrenstechnik (WB I), zusammen, wie er seine neue Rolle versteht. Wie ihn dabei der Hochschulentwicklungsplan unterstützt, warum die THGA durch Stillstand nur verlieren kann und warum Inter- nationalisierung und die Gen Z nicht vergessen werden dürfen, erklärt er hier. Ehrlich, direkt und immer ansprechbar, so beschreiben ihn seine Studierenden. Der gelernte Bergbauingenieur ist seit 2016 Professor an der THGA und seit dem 1. September 2023 neuer Vizepräsident für Hochschulentwicklung und den WB I. „Mein Herz schlägt für die Themen Internationalisierung und Hochschulentwicklung. Deshalb ist es mir eine große Freude und Ehre, in dieser Position an der THGA wirken zu können“, erklärt der passionierte Bergmann. Unterstützt wird er dabei von seinem neuen Referenten Dr. Benedikt Gräfingholt. In seiner neuen Rolle möchte Rattmann Impulse setzen und die Leute mitnehmen, denn alleine könne er nichts erreichen, dafür brauche es stets das große Ganze. „Das beste A Weiterentwicklung gehört zur DNA der Hochschule.« zum Download Den Hochschulentwicklungsplan für den Zeitraum 2022–2028 können Sie hier herunterladen und einsehen: 08 GEORESSOURCEN UND VERFAHRENSTECHNIK
Beispiel hierfür ist der Hochschulentwicklungsplan (HEP 2028). Ich bin verantwortlich für das Controlling, aber es handelt sich hier um eine Teamleistung mit vielen Beteiligten“, sagt er. So sei es schließlich auch bei der Konzeption des HEP gewesen. „Er ist partizipativ entstanden und wurde nicht von oben vorgegeben, er dient uns allen als Anleitung für eine bessere Hochschule.“ Entwickelt und vorangebracht hat Rattmann in seiner Zeit an der THGA bereits einiges – darunter den englischsprachigen Masterstudiengang „Mineral Resource and Process Engineering“ (MRPE), welcher sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend studiert werden kann. „Weiterentwicklung muss in der DNA der Hochschule verankert sein“, lautet sein Credo. Mit Stillstand würde die THGA nichts gewinnen, es sei viel wichtiger, sich immer wieder zu fragen, was man besser machen und wo man neue Wege beschreiten könne. Das gelte für die Hochschule, aber auch für jeden einzelnen Teilbereich, wie etwa die Internationalisierung. BLICK INS AUSLAND „Wir leben in einer globalen Welt, für eine Technische Hochschule muss Internationalisierung eine Selbstverständlichkeit sein.“ Der Blick muss über den Tellerrand hinausgehen, das sei für alle Seiten förderlich. Für Studierende ist es heute selbstverständlich, dass sie Lehrbücher und Fachliteratur auf Englisch lesen, sich mit Kommiliton:innen aus anderen Ländern vernetzen – das müsse die Hochschule weiter fördern und sich auch selbst ein Beispiel daran nehmen. Man sei, macht Rattmann deutlich, hier aber grundsätzlich auf einem guten Weg. Mit dem DAAD- geförderten Programm „Shaping THGA’s International Roadmap“ seien viele wichtige Themen umgesetzt worden. „Die Website wurde an vielen Stellen ins Englische übersetzt, Austauschprogramme für Outgoings und Incomings wurden initiiert und gemeinsame Vereinbarungen mit Partneruniversitäten unterzeichnet.“ Mit dem German-Mongolian Institute for Resources and Technology (GMIT) wurde das erste Structured Exchange Agreement (SEA) geschlossen. Dieses SEA vereinfacht den Austausch für Studierende des Masters of Science an beiden Hochschulen enorm, weil die an der Partnerhochschule bestandenen Kurse eines Semesters „automatisch“ an der Heimathochschule anerkannt werden. Es ist für Studierende somit viel einfacher und attraktiver, ein Auslandssemester an der jeweiligen Partnerhochschule zu absolvieren. Gleiches gilt für die Abylkas Saginov Karaganda Technical University in Kasachstan, mit der im vergangenen Jahr ebenfalls ein solches Abkommen geschlossen wurde. „Wir arbeiten natürlich an weiteren Austauschvereinbarungen und hoffen in Zukunft auf weitere Abschlüsse.“ GEN Z EINBINDEN Mit den beiden englischsprachigen Masterstudiengängen MRPE und „Mechanical Engineering and Industrial Heritage Conservation“ (MEIHC) habe die THGA zwei attraktive Studiengänge, die im Ausland sehr gut ankommen, aber auch bei deutschen Studierenden enorm positiv bewertet werden. „Englisch ist die häufigste Fachsprache, sodass es einiges erleichtert, wenn man ein solches Angebot schaffen kann. Da schauen wir natürlich genau drauf. Eine Ausweitung könnte in Zukunft sicher Sinn machen“, erklärt Rattmann, der neben seinen Aufgaben im Bereich Internationalisierung und Hochschulentwicklung natürlich nicht den WB I vergisst. Das sei ebenfalls eine große Herausforderung, die er mit Freude annehme. Aktuell spiele dort vor allem die Reakkreditierung eine zentrale Rolle. Sein Ziel: Studiengänge attraktiv und zeitgemäß gestalten. Dabei müsse man die Wünsche der Generation Z im Auge haben und gleichzeitig ein zeitlich unabhängiges und ansprechendes Angebot entwerfen. Gemeinsame Workshops mit den Studiengangsleitungen hätten da bereits erste gute Impulse geliefert. „Wie bei allen anderen Themen auch, wir müssen uns immer wieder entwickeln und – wenn nötig – neu erfinden“, bleibt Rattmann seinen Zielen treu. „Mein Herz schlägt für die Themen Internationalisierung und Hochschulentwicklung. Deshalb ist es mir eine große Freude und Ehre, in dieser Position an der THGA wirken zu können.“ 09 GEORESSOURCEN UND VERFAHRENSTECHNIK
Das Alumninetzwerk der THGA Über das Studium und die Mitarbeit hinaus ein Teil der THGA bleiben – dafür sorgt das Alumnimanagement. Mehr als 100 Ehemalige fanden sich beim ersten großen Alumnitreffen der THGA zusammen. Dabei ging es in die Hörsäle und neuen Labore sowie auf das Fördergerüst des Deutschen- Bergbau Museums Bochum. 10 GEORESSOURCEN UND VERFAHRENSTECHNIK
as Alumninetzwerk der THGA verfolgt das Ziel, mit allen ehemaligen Hochschulangehörigen in Kontakt zu bleiben. Dazu zählen sowohl einstige Studierende als auch ehemalige Mitarbeitende, Professor:innen und Lehrbeauftragte. Nach den Corona-Beschränkungen konnte das Alumninetzwerk ab 2022 endlich Fahrt aufnehmen und die Ehemaligen wieder an ihre alte Hochschule einladen. Das erste große Alumnitreffen fand im Mai 2022 bei bestem Wetter statt. Nach der Begrüßung der rund 100 Teilnehmenden im Innenhof der THGA konnten diese Labore und Hörsäle besichtigen. Im Anschluss ging es zum Anstoßen auf das Fördergerüst des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, wo mit Blick über die Stadt und kühlen Getränken Erinnerungen ausgetauscht und neue Netzwerke gesponnen wurden. Im Juni konnte sich das Alumninetzwerk dann auch erstmalig in Präsenz auf der Absolvierendenfeier präsentieren, die im Rahmen des AStA-Sommerfestes stattfand. Bei traumhaftem Wetter verabschiedete das Alumninetzwerk die ehemalige Studierende und begrüßte sie gleichzeitig als neue Alumni mit einem kleinen Präsent. Rund 150 Teilnehmende konnte die THGA zum zweiten großen Alumnitreffen begrüßen. Eingeladen waren neben studentischen Alumni alle aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitenden und Professor:innen, außerdem die Deutschlandstipendiat:innen und ihre Förder:innen. Das vielseitige Programm bot viel Raum für Gespräche und Networking. Mit solchen regelmäßigen Veranstaltungen steigert das Netzwerk seine Bekanntheit und gewinnt immer mehr Mitglieder – auch Dank der neuen Möglichkeit, sich online in der Alumnidatenbank der THGA zu registrieren. Im Rahmen des AStA-Sommerfestes präsentierte sich das Alumnimanagement, um die neuen Absolvierenden als Alumni zu begrüßen. Auch das zweite große Alumnitreffen war ein voller Erfolg. Gemeinsam mit den Deutschlandstipendiat:innen und ihren Förder:innen wurde groß gefeiert und genetzwerkt. D Interessiert? Hier geht es zur Online- Registrierung: zur Website Weitere Impressionen des letzten Alumni-Treffens finden Sie hier: zur Website 11
Ressourcen schonen mit Know-how Schon heute sollen die Studierenden der THGA für die Zukunft gewappnet sein. ie Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) und das Trainingsbergwerk Recklinghausen nutzen die steigenden Bedürfnisse nach nachhaltig gewonnenen und recycelten Rohstoffen sowie die Bedeutung des Bergbaus für die Elektromobilität und Digitalisierung zu einer gewinnbringenden Kooperation. Prof. Dr. Albert Daniels, Leiter des Studiengangs Rohstoffingenieurwesen und nachhaltiges Ressourcenmanagement an der THGA, betont: „Der Bergbau ist heute weit mehr als nur Rohstoffgewinnung. Es geht darum, Lagerstätten schonend abzubauen, vollständig zurückzugewinnen und Recycling nahtlos in die Verarbeitungsprozesse zu integrieren.“ Der Bergbau erlebt hierbei eine ähnliche Entwicklung wie die Automobilindustrie. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung und Elektrifizierung bleiben einige grundlegende Aspekte unverändert. Prof. Daniels erklärt dazu: „Die Digitalisierung setzt nicht die Kräfte der Natur außer Kraft. Der Gebirgsdruck, beispielsweise, lässt sich nicht durch Computerchips beherrschen. Hier kommt es auf die richtige Verbindung von mechanischem Ausbau und digitaler Unterstützung an.“ LEBENDIGE LEHRUMGEBUNG Das Trainingsbergwerk in Recklinghausen wird zu einer lebendigen Lehrumgebung, in der Studierende praxisnah Erfahrungen aus dem Steinkohlenbergbau sammeln können. Die Auseinandersetzung mit Gebirgsdruck, Vermessungstechniken in untertägigen Hohlräumen und andere Herausforderungen des Bergbaus ermöglichen den Studierenden die anschauliche Wissensvermittlung und den direkten Kontakt mit dem zukünftigen Arbeitsfeld. Die Kooperation wird die Qualität des praxisnahen Studiums weiter verbessern. „Unsere Absolventinnen und Absolventen werden gut gerüstet sein, die gesellschaftlichen Herausforderungen einer nachhaltigen Rohstoffversorgung anzugehen. Der Beruf Rohstoffingenieur:in hat eine vielversprechende Zukunft und die Nachfrage seitens der Wirtschaft ist bereits jetzt enorm“, erklärt Prof. Daniels. Die THGA und das Trainingsbergwerk Recklinghausen freuen sich auf eine erfolgreiche Kooperation, die dazu beitragen wird, das Wissen aus dem Steinkohlenbergbau für eine hochmoderne Bergbauwissenschaft nutzbar zu machen. Die Studierenden bekommen unter Tage eine praxisnahe Erfahrung geboten. D 12 GEORESSOURCEN UND VERFAHRENSTECHNIK
Maschinenbau und Materialwissenschaften WB II 13 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
Es ist heutzutage entscheidend, Ressourcen sowohl ökonomisch als auch ökologisch sorgsam zu behandeln. Angesichts der großen Themen wie der Energiewende und stetig steigenden Kosten für Rohstoffe können aktuelle Standards nur aufrechterhalten werden, wenn Materialien und Energie äußerst effizient genutzt werden. Aus diesem Grund forscht die THGA nicht nur an der Entwicklung von Werkstoffen und ihrer effizienten Nutzung in der Produktion, sondern auch an Recyclingverfahren. Studiengänge Bachelor: - Angewandte Materialwissenschaften - Maschinenbau Studiengänge Master: - Maschinenbau - Material Engineering and Industrial Heritage Conservation (MEIHC) 627 Studierende sind auf die unterschiedlichen Studiengänge im Bachelor und Master verteilt. Hiervon sind 72 Frauen. Der Anteil ausländischer Studierender im WB II liegt bei 34 Prozent. Insgesamt studieren 377 in Vollzeit und 250 in Teilzeit im WB II. STUDIENGÄNGE STUDIERENDE Leiter des WB II ist Prof. Dr. Michael Prange (Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer) 14 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
FIT MACHEN FÜR DIE ZUKUNFT Prof. Dr. Robin Wegge ist Experte auf dem Gebiet des Maschinenbaus und der technologischen Innovation. Seine akademische Laufbahn begann er an der Ruhr-Universität Bochum (RUB), wo er von 2005 bis 2010 Maschinenbau mit Schwerpunkt Energie- und Verfahrenstechnik studierte. Anschließend promovierte er bis 2016 am Lehrstuhl für Thermodynamik, wo er sich intensiv mit experimenteller Stoffdatenforschun1g beschäftigte, insbesondere im Bereich der CO2Abscheidung aus Rauchgasen. Nach seiner Promotion führte ihn sein Weg als Researcher an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig. Anschließend kehrte er als Postdoktorand an die RUB zurück, wo er am Lehrstuhl „Carbon Sources and Conversion“ tätig war und sich auf die Einwerbung von Projektgeldern im Kontext technologischer Nachhaltigkeit konzentrierte. Seit 2023 ist Wegge als Professor an der THGA tätig, wo er sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrung in den Bereichen Maschinenbau und technologische Innovation an die nächste Generation von Ingenieuren weitergibt. 15 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
as Vorhaben vereint MINT- Experimente mit theaterpädagogischen Elementen, um Kindern im Alter von 8 bis 14 Jahren eine interaktive Einführung in die Welt der Naturwissenschaften und Technik zu bieten. Durchgeführt wird es von der THGA in Zusammenarbeit mit dem Verein Quartiershalle e.V. und den Jugendhilfeträgern Ev. Stiftung Overdyck und St. Vinzenz e.V. Weiterer Kooperationspartner ist die Stadtbücherei Bochum, die begleitende Literatur zur Verfügung stellt. „Wir sind im vergangenen Jahr mit einem großen Eröffnungsfest gestartet. Mit mehr als 200 Besucher:innen war es ein voller Erfolg“, erinnert sich Projektleiter Prof. Dr. Uwe Dettmer gerne an den 25. Februar des vergangenen Jahres zurück. Zufrieden zeigt sich auch die RAG-Stiftung als Förderin des Projektes. „Es erfüllt uns mit großer Freude, dass das Projekt eine positive Resonanz findet. Durch die innovative Methode werden die Fähigkeiten und Begabungen der jungen Menschen spielerisch entwickelt. Sie erhalten praktische Einblicke in MINTThemen und entdecken deren Faszination anhand konkreter Beispiele, Kindern spielend MINT näherbringen, das ist das Ziel des seit 2023 von der RAG-Stiftung geförderten Projekts „In Sachen MINT“. MINTAbenteuer D Mehr zum Projekt finden Sie hier: zur Website MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
wodurch sie wertvolle Erfahrungen sammeln können“, erklärt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung. INNOVATIVER ANSATZ „Durch die neuartige Kombination der Disziplinen wird eine innovative Lernumgebung geschaffen, die den Teilnehmenden spielerisch Wissen vermittelt und dabei ihre kreativen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen stärkt“, erläutert Stefanie Krause, Projektmitarbeiterin, das spannende Konzept. Die Kinder schlüpfen in die Rolle von MINT-Entdecker:innen, welche die kleinen und großen Fragen beantworten, die durch die alltäglichen Abenteuer von Ida und Moses aufgeworfen werden. Die beiden Protagonist:innen motivieren die Kinder durch ihre anhaltende Neugier, mit der sie regelmäßig über wissenschaftliche Probleme stolpern. Dabei streifen sie die Themen Wasser, Magnetismus, Energie und Strom, Optik, Schall, Mechanik, Hydraulik oder entdecken gemeinsam mit den Kindern einen 3D-Drucker, mit dessen Hilfe sie eigene Produkte produzieren. Um nachhaltige Wissensvermittlung sicherzustellen, können die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in einem papiergebundenen Logbuch festhalten. MINT-WERKSTATT Das Projekt bietet in der eigens hierfür eingerichteten MINT-Werkstatt in der Quartiershalle der KoFabrik verschiedene Veranstaltungsformate an, um Nachwuchsforscher:innen unterschiedlichster Herkunft und Altersstufen zu erreichen. Neben den Dienstags- und Donnerstagskursreihen, die über einen Zeitraum von zwölf Wochen verschiedenste Aspekte abdecken, können die Kinder auch an einzelnen Projektsamstagen zu spezifischen Themen forschen oder die MINT-Werkstatt im Rahmen eines Schulklassenprojektes besuchen. Saisonale Angebote wie beispielsweise Ferienprojekte oder „Best of MINT“-Veranstaltungen, um die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen, runden das Programm ab. Verantwortlich für die Entwicklung der Experimente und deren Durchführung ist Tobias Reckinger, der die Projektstelle bekleidet. „Es macht unheimlich Spaß, Kindern auf diese Weise Wissenschaft näherzubringen. Die Begeisterung spiegelt sich in ihrer regelmäßigen Teilnahme wider“, erklärt er. Im Jahr 2023 konnten das „In Sachen MINT“-Team und das Team des „Theater Löwenherz“ bei insgesamt 65 Veranstaltungen etwa 750 Kinder und Jugendliche für sich gewinnen. „Die Beliebtheit der Angebote zeigt sich durch zahlreiche positive Rückmeldungen und ausgebuchte Veranstaltungen“, erklärt Prof. Dettmer. Für die vielen Interessenten auf der Warteliste wurden einige Zusatztermine angeboten. MINT-Entdecker:innen vergleichen die Dichte von Süß- und Salzwasser mit einem Ei. Die 8- bis 14-jährigen Schüler:innen gehen spannenden Phänomenen auf den Grund. 17 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
#THGA MakerSpace – das Mitmachlabor für alle #THGA MakerSpace – hier entstehen zwischen 3D-Druckern und Werkzeugen kreative Innovationen Ob bei 3D-Druck, Modellierungen oder einfach Spaß an Technik, der #THGA MakerSpace unterstützt alle Interessierten. Mit den beiden studentischen Hilfskräften David Zubrzycki (links) und Konrad Bergheim (rechts) besprechen Prof. Dettmer und Tobias Reckinger die nächsten Modelle. 18 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
er #THGA MakerSpace – das ist das „Labor der etwas anderen Art“. Es wurde durch den Wissenschaftsbereich Maschinenbau und Materialwissenschaften etabliert und ist im Gebäude 1, Raum 006, der THGA beheimatet. In seiner offenen, kreativen und kollaborativen Umgebung können verschiedene Interessensgruppen wie Studierende, Mitarbeitende, Alumni, Gründer:innen, Schüler:innen sowie interessierte Bürger:innen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen zusammenkommen, um zu lernen, sich auszuprobieren, zu experimentieren, zu forschen und innovative Projekte umzusetzen. „Wir wollen die Kreativität der Interessierten unterstützen und für Technik begeistern“ erklärt Prof. Dr. Uwe Dettmer, Leiter des MakerSpace. Gemeinsam mit seinem Team um Tobias Reckinger und Stefanie Krause stellen sie seit 2021 ihre stetig wachsende Infrastruktur und Expertise zur Verfügung. Inzwischen bietet der MakerSpace neben 3D-Druck und 3D-Scanning Technikbegeisterten einen umfangreichen Maschinenpark an, der durch die engen Kooperationen mit der Mechanischen Werkstatt der THGA und den Werkstätten des Deutschen Bergbau-Museums Bochum erweitert wird. In diesem Kontext wurden vom Wissenschaftsbereich II in der Mechanischen Werkstatt zwei Ausbildungsplätze für Industriemechaniker:innen geschaffen, die aktuell besetzt sind. STUDIUM UND LEHRE „Wir haben drei Schwerpunkte in unserer Arbeit. Das sind Studium und Lehre, Forschung und Transfer sowie die Third Mission“, so Dettmer. Der #THGA MakerSpace unterstützt Studierende aller Fachrichtungen mit unterschiedlichen Angeboten. Durch außercurriculare Workshops und „Open Hours“ werden sie motiviert, sich zusätzliche Qualifikationen anzueignen und individuelle Projekte umzusetzen. „So werden beispielsweise in den Workshops erforderliche spezifische Konstruktionskenntnisse für den 3D-Druck („CAD4Print“) vermittelt“, erklärt Krause. Zukünftig ist es geplant, den #THGA MakerSpace im Rahmen eines Moduls mit dem Arbeitstitel „Kollaborative Projektarbeit“ im Curriculum des Maschinenbaustudiums zu verankern. FORSCHUNG UND TRANSFER Das Format „MakerSpace on Tour“ unterstützt das Hochschulmarketing in der Ansprache potenzieller Studierender aktiv, indem es Berufsinformationsmessen begleitet, für erhöhte Sichtbarkeit sorgt und mit attraktiven Mitmachangeboten lockt, z. B. auf dem Berufsparcours der Berufsinformationsmesse in der Bochumer Jahrhunderthalle. Darüber hinaus unterstützt der #THGA MakerSpace das transferorientierte EXIST-Projekt „StartING“ mit der Beratung technologiebasierter Gründungen. So werden beispielsweise regelmäßig 3D-Druck-Prototypen für Gründer:innen produziert. THIRD MISSION Die während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 gegründete „Taskforce 3D-Druck“, die Menschen und Organisationen mit damals schwer verfügbaren Schutzprodukten wie z.B. FaceShields aus dem 3D-Drucker versorgte, ist die Keimzelle des heutigen #THGA MakerSpace. Auch aktuell bilden Third Mission-Aktivitäten noch einen Arbeitsschwerpunkt. Im Jahr 2023 wurde insbesondere die Kooperation mit Schulen ausgebaut; z. B. mit der Bochumer Hildegardis-Schule durch spezielle Veranstaltungen im Rahmen von AGs („forscht + findet“) oder von Oberstufenprojekten wie der Entwicklung einer Exoskelett-Hand. D Immer mittwochs zwischen 15 und 17 Uhr nach Anmeldung. Angebotene Themen sind derzeit: 3D-Druck-Kunststoff, 3D-Scannen, Laserschneiden und Lasergravieren, Epoxidharz gießen. OPEN HOURS Mehr zum #THGA MakerSpace: zur Website 19 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
QualifyING: Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund Ein Kooperationsprojekt zwischen der THGA und Partnerhochschulen gegen den Fachkräftemangel PROJEKT SCHLIESST LÜCKE „Wir bieten geflüchteten Ingenieurinnen und Ingenieuren die Möglichkeit, sich ihrer Qualifikation entsprechend in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren“, betont Prof. Peter Frank, Projektleiter an der THGA. Viele der nach Deutschland geflüchteten Menschen haben Abschlüsse, die in der deutschen Wirtschaft gebraucht werden. Allerdings bedeutet ein ausländischer Abschluss nicht, dass alle Voraussetzungen für einen gelungenen Start auf dem deutschen Arbeitsmarkt vorhanden sind. Diese Lücke soll QualifyING schließen. Allerdings müssen Teilnehmende bestimmte Bedingungen erfüllen wie den Aufenthalt von nicht mehr als fünf Jahren in Deutschland, einen gültigen Aufenthaltstitel sowie Sprachkenntnisse auf B2-Niveau. ie deutsche Wirtschaft stagniert, und ihr großes Problem ist: stetig steigender Fachkräftemangel. Ein möglicher Baustein, um das Problem zeitnah zu lösen, ist das Projekt „QualifyING“ an der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA). Es ist eine gemeinschaftliche Initiative der THGA, der Hochschule Bielefeld (HSBI) und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), finanziert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel ist die Integration von Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund in den deutschen Arbeitsmarkt. Insbesondere auf Fachkräfte im Maschinenbauingenieurwesen konzentriert sich das Projekt. D Mehr zum Projekt finden Sie hier: zur Website 20 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
ENGER AUSTAUSCH Jede beteiligte Hochschule stellt Mentor:innen zur Verfügung, wobei die TH OWL das Projekt koordiniert. Regelmäßige interne Treffen der Mentor:innen dienen dem Austausch über Projektfortschritt und auftretende Probleme, insbesondere im Umgang mit Behörden. „Gerade rund um die Ausländerbehörde gibt es immer wieder Dinge, die neu und zu beachten sind, da ist dieser Austausch besonders wichtig“, macht Natalia Lubenska, Mentorin des Projekts an der THGA, klar. EINBLICK IN DIE ARBEITSWELT Interessierte müssen sich während der Bewerbungsphasen zum Winter- und Sommersemester an der THGA bewerben. Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen findet ein Gespräch statt, in dem über die Ziele der Teilnehmenden gesprochen wird. „Es geht um die beruflichen Ziele, in welcher Branche sie arbeiten wollen und wo es generell zukünftig hingehen soll“, beschreibt Lubenska den Prozess. Die zugelassenen Teilnehmenden absolvieren nun binnen eines Jahres mehrere anwendungsnahe Fachmodule, wie z.B. CAD oder Zerspanungstechnik sowie ein Praktikum. „Durch die guten Verbindungen von Prof. Frank zum VDI eröffnen sich für die Teilnehmenden Praktikumsmöglichkeiten bei Unternehmen ihrer Wahl. Sie sollen durch die enge Anbindung an die Unternehmen einen Einblick in ihr Arbeitsfeld bekommen. Und die Unternehmen wiederum sehen, was für exzellente Fachkräfte sie erhalten“, so Lubenska. Exkursionen zu weiteren Unternehmen in der Region bieten Einblicke in die Arbeitswelt und fördern den Austausch. Für das Zertifikat müssen Teilnehmende 320 Stunden im Praktikum absolvieren und einen Bericht verfassen. Gleichzeitig sollen sie in Sprachkursen des International Office der Hochschule ihre Deutschkenntnisse verbessern und vor allem Fachbegriffe kennenlernen. VORBILD FÜR ANDERE BRANCHEN Die erste Gruppe startete im Wintersemester 2023/24. Die Teilnehmenden kommen aus der Türkei, Syrien und der Ukraine. Der Erfolg und die Erfahrungen dieser Gruppe werden wichtige Rückmeldungen für die Weiterentwicklung des Projekts liefern. QualifyING ist vorerst bis Ende 2025 geplant, aber Natalia Lubenska ist sich sicher, dass der Bedarf an solchen Programmen auch in Zukunft besteht und gefördert wird. „Der Bedarf an Fachkräften verschwindet ja nicht und ich bin mir sicher: Wir können als gutes Vorbild dienen und möglicherweise auch andere Branchen zu ähnlichen Initiativen ermutigen.“ Exkursionen wie zur Maschinenfabrik Mönninghoff GmbH & Co. KG gewähren den Teilnehmen einen spannenden Einblick in mögliche Arbeitsplätze. Zum Wintersemester 2023/24 starteten die Kurse für die ersten Teilnehmenden an der THGA. 21 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
Zahlen und Fakten Wer studiert an der THGA, wie viele Mitarbeitende hat die Hochschule und welche Nationen kommen auf unserem internationalen Campus zusammen – die THGA hinter der Fassade. Bachelor 1658 Bachelor 234 Vollzeit 1220 1 FS 254 WB I 682 Vollzeit 178 WB III 903 Anteil weibliche Studierende in % 19,21 Master 552 Master 36 Teilzeit 987 1. HS Bachelor 170 WB II 627 Teilzeit 91 Anteil ausländische Studierende in % 34,13 STUDIERENDE INSGESAMT* EINSCHREIBUNGEN* Anteil weibliche Einschreibungen in % 19,12 Anteil ausländische Einschreibungen in % 43,38 * Enthalten sind zwei Promotionen und drei Studierende im Praxisbegleitenden Bachelor * Einschreibungen zum Wintersemester 2023/24. Zudem enthalten sind zwei Promotionen. Studierendenzahl in den WBs Zahlen Stichtag 1.12.2023 22 ZAHLEN UND FAKTEN
BESCHÄFTIGTE andere Länder 142 Marokko 149 Kamerun 131 Indien 32 Iran 31 Tunesien 28 Türkei 33 Pakistan 11 Guinea 25 Arabische Republik Syrien 173 Zum Stand Dezember 2023 waren an der THGA beschäftigt (in Köpfen): STUDIERENDE NACH HERKUNFT Neben den 1457 aus Deutschland stammenden Studierenden kamen so viele Studierende im Wintersemester 2023/2024 aus anderen Ländern: FINANZEN Mio. ¤ Die Einnahmen der THGA belaufen sich im Jahr 2023 auf rund 28,352 Mio Euro. Darin enthalten sind unter anderem: 34 Professor:innen 3,145 Mio. ¤ Einnahmen aus dem entgeltpflichtigen Betriebssicherheitsmanagement sowie aus Drittmitteln, Spenden, sonstigen Zuwendungen und sonstigen Zweitmitteln 2,670 Mio. ¤ Einnahmen Forschungszentrum Nachbergbau 4,537 Mio. ¤ Hochschulpaktmittel des Landes NRW 0,984 Mio. ¤ Qualitätsverbesserungsmittel des Landes NRW 32.000 ¤ Vermietungen und Dienstleistungen 3 Auszubildende 9 Lehrkräfte für besondere Aufgaben 158 wissenschaftliche und sonstige Mitarbeiter:innen 85 studentische Hilfskräfte/ Tutor:innen 12 geringfügig Beschäftigte Bei den Beschäftigten (alle Mitarbeiterkreise einschl. Auszubildende) lag die Frauenquote (gemessen in FTE) bei 42 % und liegt damit im Vergleich zum Vorjahr knapp darüber (VJ 40 %). Im Präsidium lag der Anteil von Frauen bei 33 %, im Hochschulrat bei rund 56 %. Die Anzahl an Professorinnen/Professoren sank zum Vorjahr um einen Kopf. Die Anzahl an wissenschaftlichen und sonstigen Beschäftigten (vorher 155) stieg im Jahr 2023 um 1,9 %. Diese personelle Aufstockung ging u.a. auf einen leichten Anstieg im FZN zurück. 23 ZAHLEN UND FAKTEN
PRÄSIDIUM Geleitet und nach außen vertreten wird die Hochschule von einem Präsidium, dem eine Präsidentin oder ein Präsident vorsitzt. Der Präsidentin bzw. dem Präsidenten obliegen die wirtschaftliche Verwaltung der THGA und die Personalverantwortung, die teilweise – wie auch die Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten und das Hausrecht – auf die Vizepräsidentin/den Vizepräsidenten für Haushalt und Verwaltung übertragen werden kann. Die akademischen Vizepräsidentinnen und -präsidenten sind für die ihnen zugeordneten Sachgebiete und Wissenschaftsbereiche beziehungsweise das Forschungszentrum Nachbergbau zuständig. Gemeinsam entwickelt das Präsidium unter anderem die Hochschulstrategie und legt Maßnahmen zur Stärkung der THGA im Wettbewerb fest. Dabei würdigt es die Stellungnahmen des Hochschulrats und des Senats. DERZEITIGES PRÄSIDIUM (SEIT DEM 1.9.2023) Professorin Susanne Lengyel Präsidentin Beatrix Proyer-Popella Vizepräsidentin für Haushalt und Verwaltung Professor Dr. Ludger Rattmann Vizepräsident für Hochschulentwicklung sowie den Wissenschaftsbereich I Professor Dr. Michael Prange Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer sowie den Wissenschaftsbereich II Professor Dr. Michael Bendrat Vizepräsident für Studium und Lehre sowie den Wissenschaftsbereich III Professor Dr. Christian Melchers Vizepräsident für das Forschungszentrum Nachbergbau HOCHSCHULRAT Der ehrenamtlich tätige Hochschulrat berät das Präsidium hinsichtlich der Aufstellung der Wirtschaftsplanung der TH. Er kann Stellungnahmen zum Wirtschaftsplan sowie zur Finanzierung der Entwicklung der THGA abgeben und fördert die regionale Einbindung der Hochschule sowie den Transfer zwischen THGA, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. DERZEITIGE ANGEHÖRIGE DES HOCHSCHULRATS: Bärbel Bergerhoff-Wodopia Vorsitzende, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung Birgit Biermann Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE Heinrich Böckelühr Regierungspräsident des Bezirks Arnsberg Sabine Diehr Bundesministerium für Bildung und Forschung Carina Gödecke Erste Vizepräsidentin des Landtags von NRW a. D. Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner Direktorin des Deutschen Bergbau- Museums Bochum und Mitglied der Geschäftsführung der DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbh Prof. Dr. Oliver Langefeld Institut für Bergbau, Technische Universität Clausthal Peter Schrimpf Vorstandsvorsitzender RAG Aktiengesellschaft Ulrich Wessel Mitglied der Geschäftsführung der DMT- Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH SENAT Der Senat setzt sich aus gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Professorenschaft, der wissenschaftlichen Mitarbeitenden, der Beschäftigten aus Technik und Verwaltung sowie der Studierenden zusammen – und zwar gruppenparitätisch. Er spricht unter anderem Empfehlungen und Stellungnahmen zu Forschung, Lehre und Studium aus und berät zu Themen wie Digitalisierung, Internationalisierung oder Hochschulentwicklung. Außerdem hat das Gremium unter anderem Impulse für den Hochschulentwicklungsplan gegeben und neue Berufungsverfahren für Professuren auf den Weg gebracht. Die Sitzungen des Senats sind in der Regel öffentlich, in diesem Jahr fanden sie erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in Präsenz statt. STIMMBERECHTIGTE ANGEHÖRIGE DES SENATS: Professorinnen und Professoren: Prof. Dr. Dirk Brakensiek (Elektro-/Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen) Prof. Dr. Stephan Pilz (Georessourcen und Verfahrenstechnik) Prof. Dr. Robin Wegge (Maschinenbau und Materialwissenschaften) Wissenschaftliche Mitarbeitende: Robin Budde M. Eng. (Maschinenbau und Materialwissenschaften) Roland Joosten M. Eng. (Georessourcen und Verfahrenstechnik) Bastian von Gruchalla M. Eng. (Elektro- und Informationstechnik) Mitarbeitende aus Technik und Verwaltung: Silvia Deubner (Studierendenservice) Dr. Benedikt Gräfingholt (Hochschulentwicklung) Lucine Harutyunyan (Zentrale Studienberatung) Studierende: Kamal Alhomsi Princilia Mekemgou Bediang David Giskes 24 GREMIEN
Nachhaltigkeit an der THGA Von innovativen Technologien bis zu sozialen Initiativen – eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten, ist unser Ziel. achhaltigkeit ist auch an der THGA ein präsentes Thema, das als Daueraufgabe in alle Bereiche des Hochschulalltags einfließt und immer mehr Bedeutung bekommt. Darum finden Sie hier eine Auswahl unseres Engagements für Nachhaltigkeit, die nicht nur Forschung und Wissenschaft betrifft. Um sich mit anderen Engagierten von Hochschulen, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auszutauschen und neue Impulse mitzunehmen, waren Claudia Ring, Verantwortliche für das Alumnimanagement, und Dr. Benedikt Gräfingholt, Referent für Hochschulentwicklung, auf dem 6. BMBF Symposium in Berlin. Unter dem Titel „Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“ diskutierten dort über 280 Teilnehmende über Wege zu einem nachhaltigen Hochschul- und Wissenschaftssystem. Inhaltliche Schwerpunkte der Podiumsdiskussionen und Workshops waren Bildung für nachhaltige Entwicklung, Klimagerechtigkeit, Finanzierungsmöglichkeiten für die Sanierung von Gebäuden sowie die Partizipation verschiedener Akteursgruppen. Partizipieren und sich austauschen, das stand im Fokus der Ringvorlesung „GEMEINSAM NACHHALTIG“, die die Nachhaltigkeitsallianz für angewandte Wissenschaften NRW (NAW.NRW) ins Leben gerufen hat. Die THGA hat sich dort mit Prof. Dr. Robin Wegge und seinem Vortrag „Brückentechnologien: Irrwege oder wichtige Beiträge zum Klimaschutz?“ beteiligt. Prof. Robin Wegge, Lehrgebiet Climate Change Management, diskutierte mit den Teilnehmenden, wie Brückentechnologien im Sinne der Nachhaltigkeit funktionieren können. Dabei wurden gesellschaftliche Veränderungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Ökostrom 1.052,984 MWh Ökostrom 1.106,629 MWh Fernwärme 2.141,634 MWh Fernwärme 2.031,879 MWh Wasser 3.330 m3 Wasser 2.998 m3 VERBRAUCHSZAHLEN THGA: UND FÜR DAS JAHR 2023: N 2023 25 NACHHALTIGKEIT
Dem Klimawandel entgegentreten – Green Energy Lab an der THGA Prof. Dr. Robin Wegge ist neu an der THGA. Er will die Zukunft gestalten – und muss sie dafür erst einmal verstehen. ein erstes Jahr war äußerst arbeitsreich. Das überrascht mich jedoch nicht, denn gleichzeitig muss ich sagen, dass es mir auch viel Freude bereitet hat“, reflektiert Prof. Dr.-Ing. Robin Wegge zufrieden. Der Umgang mit den Studierenden war immer faszinierend und bot spannende Herausforderungen. Die Studierenden gehören einer Generation an, für die das Thema Klimawandel bereits zum Alltag gehört. Dadurch hätten sie auch neue und sehr persönliche Perspektiven auf Themen wie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit entwickelt, was die Diskussionen immer wieder belebt habe. „Insbesondere die M internationalen Studierenden, die teilweise völlig unterschiedliche Erfahrungen mitbringen, bieten ihren deutschen Kommiliton:innen neue Einblicke, beispielsweise hinsichtlich des Konsumverhaltens im Ausland“, erzählt er und ergänzt: „Davon kann ich auch selbst lernen und diese Impulse in meine Lehrveranstaltungen integrieren.“ Dazu gehören im Bachelor-Studiengang Maschinenbau Veranstaltungen wie „Regenerative Energien 1 und 2“, in denen er einen umfassenden Überblick über regenerative Energiequellen wie Photovoltaik und Wasserkraft sowie Themen wie Energiemanagement, Ethik und Nachhaltigkeit gibt. 26 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
„Dennoch fühle ich mich noch nicht ganz eingearbeitet“, schmunzelt Wegge. Dies liege jedoch keineswegs an der Aufnahme an der Hochschule. „Meine Kolleg:innen sind großartige Menschen und unterstützen mich bestens. Ich freue mich darauf, weiterhin mit ihnen zusammenzuarbeiten.“ Als Nachfolger von Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher hat er sich zunächst auch an dessen Lehrthemen orientiert, um nicht komplett von vorne zu beginnen. In Zukunft sollen jedoch vermehrt Wegges eigene Schwerpunkte einfließen. Besonders wichtig ist ihm, dass die Studierenden praktische Erfahrungen sammeln können, sei es durch Projektarbeiten oder Exkursionen zu Unternehmen wie dem Pumpenhersteller Wilo, wo sie Einblicke in Energiemanagementsysteme erhielten. „Unsere Studierenden benötigen den Kontakt zur Industrie, um das Gelernte in der Praxis zu erleben“, betont er. Das theoretisch Besprochene im Hörsaal dann noch einmal praktisch vor Ort zu erleben, sei für die Studierenden äußerst wertvoll. Jedoch erfordere dies einen großen Organisationsaufwand. „Um solche Exkursionen zu ermöglichen, muss immer klar sein, dass die Studierenden davon am Ende einen Nutzen haben. Dann ist der hohe Organisationsaufwand auch nur halb so schlimm“, erklärt Wegge mit einem Lächeln. Für die Zukunft plant er, die Lehrinhalte weiter zu optimieren und die Zusammenarbeit mit Unternehmen und anderen Laboren zu intensivieren, um den Studierenden noch bessere Möglichkeiten für praktische Erfahrungen zu bieten und sie optimal auf ihre berufliche Zukunft im Bereich der regenerativen Energien vorzubereiten. Dazu passt es auch, dass der Wissenschaftsbereich II bereits an der Reakkreditierung arbeitet. „Das ist eine wichtige Aufgabe. Wir möchten attraktiv für die Studierenden sein und ihnen ein umfassendes Studium bieten“, so Wegge. Für ihn bedeutet dies, ein vollständiges Paket im Bereich der Energietechnik zu schnüren, um die neue Studierenden-Generation anzusprechen. GREEN ENERGY LAB – VERSTÄNDNIS UND EINSATZ NEUER ENERGIEN Wegges erstes großes eigenes Projekt ist das Green Energy Lab. Dieses Labor soll ein Ort der Innovation und Entdeckung werden, das den Studierenden eine fundierte Ausbildung im Bereich des Klimawandels und der erneuerbaren Energien bietet. Doch um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss es auf den neuesten Stand gebracht werden. „In diesem Labor geht es vor allem darum, den Studierenden ein physikalisch fundiertes Verständnis für grüne Energietechnologien zu vermitteln. Es geht darum, Dinge wie beispielsweise die Funktionsweise eines Windrades oder einer kleinen Solarzelle zu verstehen. Solche Zusammenhänge zu begreifen, ist spannend“, erklärt der Wissenschaftler. Das Labor soll dabei nicht nur der Lehre, sondern auch der Forschung dienen. Es soll eine Plattform bieten, „Unsere Studierenden benötigen den Kontakt zur Industrie, um das Gelernte in der Praxis zu erleben.“ 27 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
um komplexe, aber praxisrelevante Zusammenhänge zu erforschen und umzusetzen. Dafür wird im Gebäude 7 ein Raum renoviert und saniert, der Platz für Versuchsanlagen schafft.Diese Versuchsanlagen können Studierende künftig für ihre eigenen Forschungsprojekte nutzen. Die Finanzierung erfolgt über Drittmittel, wobei der Fokus auf praxisnahen Experimenten liegt, die auch außerhalb des Labors, beispielsweise in Schulen, eingesetzt werden können. Wegge arbeitet dabei eng mit seinem Kollegen Prof. Dr. Jochen Arthkamp zusammen. „Wir möchten dort gemeinsam Veranstaltungen in kleinen Gruppen abhalten, um den Studierenden direkte praktische Beispiele zu präsentieren. Letztendlich ist das Ziel, die Studierenden fit für die Herausforderungen im Bereich der Erneuerbaren Energien zu machen.“ ENGAGEMENT FÜR NACHHALTIGKEIT Im Rahmen der Ringvorlesung der Nachhaltigkeitsallianz für angewandte Wissenschaften NRW (NAW.NRW) hielt Robin Wegge einen öffentlichen Vortrag an der THGA und gab Antworten auf die spannende Frage „Brückentechnologien: Irrwege oder wichtige Beiträge zum Klimaschutz?“. Anhand von Schwerpunktthemen diskutierten die Teilnehmenden, wie Brückentechnologien im Sinne der Nachhaltigkeit funktionieren können. Dabei wurden gesellschaftliche Veränderungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Seit Mai 2023 lädt die NAW.NRW während der Vorlesungszeit jeden zweiten Mittwoch im Monat um 17:00 Uhr zur Ringvorlesung „GEMEINSAM NACHHALTIG“ ein. Die Live-Ringvorlesung findet an wechselnden Orten der acht beteiligten Hochschulen statt und ist zudem online über einen Livestream zu verfolgen. Alle Termine sowie weitere Infos finden Sie hier: Schauen Sie sich die Ringvorlesung gerne noch einmal an: zur Vorlesung zur Website 28 MASCHINENBAU UND MATERIALWISSENSCHAFTEN
Elektro- / Informations-technik und Wirtschaftsingenieurwesen WB III 29 ELEKTRO-/INFORMATIONSTECHNIK UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN
Die THGA fokussiert sich im Bereich Elektro- und Informationstechnik auf aktuelle und zukünftige Themen wie Energieeffizienz, Gebäudemanagement, intelligente Netze und Robotik. Die Anforderungen an Flexibilität, Automatisierung und Datensicherheit in der Produktion steigen durch die Industrie 4.0. Wirtschaftsingenieur:innen der THGA verbinden technisches Know-how mit betriebswirtschaftlichem Verständnis, um Produktionsprozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Unternehmen zu stärken. Studiengänge Bachelor: - Elektrotechnik - Informationstechnik und Digitalisierung - Wirtschaftsingenieur-wesen Master: - Betriebssicherheitsmanagement - Elektro- und Informationstechnik - Wirtschaftsingenieur-wesen 903 Studierende sind auf die unterschiedlichen Studiengänge im Bachelor und Master verteilt. Hiervon sind 194 Frauen. Der Anteil ausländischer Studierender im WB III liegt bei 44 Prozent. Insgesamt studieren 507 in Vollzeit und 396 in Teilzeit im WB III. STUDIENGÄNGE STUDIERENDE Leiter des WB III ist Prof. Dr. Michael Bendrat (Vizepräsident für Studium und Lehre) 30 ELEKTRO-/INFORMATIONSTECHNIK UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN
WILL DIE FACHÜBERGREIFENDE ARBEIT STÄRKEN Prof. Dr. Björn Keune zählt mit seinen 37 Jahren Lebenserfahrung zur nächsten Generation aufstrebender Hochschullehrer an der THGA. Seine akademische Laufbahn begann er an der TU Dortmund, wo er von 2007 bis 2012 Elektro- und Informationstechnik studierte und seinen Abschluss als M. Sc. erlangte. Nach seiner Promotion am Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft der TU Dortmund im Jahr 2018 war er in verschiedenen Funktionen als Ingenieur für die Westnetz GmbH, einem der größten deutschen Strom- und Gasverteilnetzbetreiber, tätig. Seit Oktober 2022 ist er Professor an der THGA und lehrt dort neben den Grundlagen der Elektrotechnik insbesondere Regelungstechnik. 31 ELEKTRO-/INFORMATIONSTECHNIK UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN
Prof. Dr. Björn Keune, Sie sind jetzt seit knapp einem Jahr an der THGA. Wie war der Start? KEUNE Den Start hätte ich mir nicht besser vorstellen können. Ich wurde herzlich aufgenommen und alle Kolleg:innen, denen ich seitdem begegnet bin, haben mir Ihre Unterstützung angeboten oder sich offen gezeigt für neue, gemeinsame Initiativen. So macht das Arbeiten natürlich richtig Spaß! Einen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle meinem Kollegen Prof. Dr. Hubert Welp vom WB III aussprechen, der mich als Mentor in meiner neuen Rolle an der THGA angeleitet hat. Außerdem durfte ich zusammen mit meinem Kollegen Prof. Dr. Dirk Brakensiek eine fachliche Exkursion zur Fa. Kostal, einem bedeutenden Partner der Automobilindustrie, organisieren. Das hat uns viel Spaß gemacht, einen wertvollen Beitrag zur fachlichen Weiterentwicklung unserer Studierenden geleistet. Als neuer Professor mussten Sie sich natürlich auch erst einmal zurechtfinden. KEUNE Ich habe die Nachfolge von Prof. Dr. Bernd vom Berg angetreten. Ebenso habe ich mit der neuen Rolle zwei Laborleitungen übernommen. Eine ideale Voraussetzung, um kreative Ideen in die praktische Umsetzung zu bringen! Neben ersten Ideen für die Forschung, möchte ich zunächst einmal einige Praktikumsversuche in den Laboren revitalisieren. Das geht natürlich nicht alleine, sondern nur im Team. Zudem bin ich Mitglied in der Senatskommission Zwei (SK 2), die für Forschung und Transfer zuständig ist. Das heißt, dass Sie auch viel Spaß mit der sogenannten Third Mission, also dem Wissenstransfer in die Gesellschaft, haben? KEUNE Absolut! Im Rahmen dieser zentralen Mission leistet die THGA große gesellschaftliche Verantwortung, indem wir Hochschulwissen in die Gesellschaft hineintragen. Beispielsweise das Projekt „InSachenMINT“, das Prof. Dettmer mit seinem Projektteam und Partnern federführend gestaltet. Ich bin total begeistert, was das Team dort für die Altersgruppen 8 bis 14 Jahre möglich macht. Auch deutschlandweite Aktionstage wie der Girls‘ Day werden von der THGA mit großem Engagement unterstützt. MINTThemen für Kinder erlebbar zu machen, verständlich und ohne zu überfordern, ist sehr wichtig. Und die THGA beweist: Obwohl wir keine riesige Hochschule sind, können wir viel bewegen. Wie meinen Sie das? KEUNE Die THGA ist von ihrer Größe nicht vergleichbar mit Universitäten wie der Ruhr-Universität Bochum oder der TU Dortmund. Trotzdem müssen wir uns überhaupt nicht verstecken. Wir bieten ein starkes Portfolio in den Ingenieurwissenschaften an und haben mit unserem hohen Anteil an TeilzeitstuFächerüber- greifende Kooperationen verstärken 32 ELEKTRO-/INFORMATIONSTECHNIK UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN
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