Jahresbericht 2023 - Technische Hochschule Georg Agricola

Herr Prof. Bendrat, die Nachfrage nach den Studiengängen im Wissenschaftsbereich III hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Immer mehr Studierende entscheiden sich hierbei für ein Vollzeitstudium im Bereich Elektro- und Informationstechnik. Wie können Sie sich das erklären? PROF. BENDRAT Seit 2019, d. h. nach der Modernisierung der Studiengänge im Rahmen einer Reakkreditierung, können wir einen erfreulichen Anstieg bei den Einschreibungen in den Bachelorstudiengängen ‚Elektrotechnik‘ sowie ‚Informationstechnik und Digitalisierung‘ sehen, wobei die Nachfrage im Bachelorstudiengang ‚Wirtschaftsingenieurwesen‘ auf einem konstant hohen Niveau liegt. Dabei spielen sicherlich die wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen eine Rolle. Themen wie die Digitalisierung, Energiewende, E-Mobilität, Robotik und KI bringen viele Chancen, aber es werden auch Ingenieur:innen gebraucht, die sich auf diesen Gebieten auskennen. Da besteht eine große Nachfrage und das wissen unsere Studierenden auch. Gleichzeitig haben wir einiges unternommen, um unsere Studiengänge in Schulen bekannter zu machen. Dazu gehören Schüler:innen- und Schulprojekte wie z. B. Hai-Tech in Kooperation mit dem Tierpark Bochum, der Young Talents Award oder auch die SchülerUni, bei der Schüler:innen einen Tag lang Vorlesungen besuchen können. Inwieweit haben sich denn die Studiengänge mit Blick auf die steigende Nachfrage angepasst? PROF. BENDRAT Die Elektro- und Informationstechnik ist sehr innovativ und wir alle profitieren unmittelbar davon: Smartphones, Fernseher, E-Autos, das Smart Home – wir alle erleben diese Neuentwicklungen hautnah. Deswegen haben wir 2019 auch einige neue Lehrveranstaltungen auf den Plan gesetzt wie IT-Sicherheit, Internet of Things, Media Computing und Mobile App-Entwicklung. Unsere Studierenden erhalten einen vollumfänglichen Einblick, um stets up to date zu sein. Durch den praktischen Bezug, den wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften pflegen, sind die Absolventinnen und Absolventen zudem bei Unternehmen sehr gefragt. Sie sprechen ja bereits die Berufsaussichten der Studierenden an. Wie steht es um Kooperationen mit Unternehmen? Und wie sehen die Jobchancen von Studierenden des WB III aus? PROF. BENDRAT Unsere Dozierenden sowie der Wissenschaftsbereich an sich haben diverse Unternehmenskontakte, wodurch die Studierenden die Chance auf Exkursionen und Praktika haben. Das umfasst beispielsweise Unternehmen wie Westnetz, Evonik, VW Infotainment oder ThyssenKrupp. Absolvierende der THGA werden aufgrund ihrer sehr guten Qualifizierung und ihres praktischen Wissens gelobt. In diesem Rahmen hat sich auch die neue Studienform des Praxisbegleitenden Studiums entwickelt. Es bietet eine optimale Verzahnung zwischen Ingenieur:innenstudium und betrieblicher Praxis. Dort arbeiten wir bereits mit Unternehmen wie ZF Group, Lanxess, PMR und Elmos zusammen. Die Studierenden haben eine Regelstudienzeit von acht Semestern, in denen ein 25-prozentiger An- teil an Praxisphasen im Unternehmen integriert ist. Weitere Unternehmen interessieren sich für dieses Studienmodell. Wir erwarten durch dieses zusätzliche Angebot, aber auch durch die hohe Nachfrage aus der Industrie weiterhin viele Einschreibungen. Beliebter WB III: Was die Gründe dafür sind und wie man sich weiter für die Zukunft aufstellt – das haben wir den Vizepräsidenten Prof. Dr. Michael Bendrat gefragt. 3Fragen an Prof. Dr. Michael Bendrat 36 ELEKTRO-/INFORMATIONSTECHNIK UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN

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