Jahresbericht 2022 - Technische Hochschule Georg Agricola

Ressourcen werden knapper, Energiepreise steigen. Zusätzlich hat die Abhängigkeit von Drittstaaten zu einem weltweiten Umdenken geführt, wenn es um die Förderung von Rohstoffen geht. Es gilt, neue Wege zu finden, um Wertstoffe ökologisch und wirtschaftlich zu gewinnen. Dass diese Wege auch ungewöhnlichen Ideen folgen, zeigt ein neues Projekt, das 2022 am FZN gestartet ist: Die Wissenschaftler:innen im Projekt „IAW3³“ untersuchen, ob sich aus Grubenwässern noch strategische Rohstoffe gewinnen lassen und welche Methoden sich dazu am besten eignen. Mithilfe neuer Aufbereitungstechnologien sollen vor allem kritische Metalle extrahiert werden. Dabei betrachten die Expert:innen nicht nur die Grubenwässer selbst, sondern auch deren Fällungsprodukte und Aufbereitungsrückstände. Ihre Untersuchungen führen sie an verschiedenen Bergwerken an der Ruhr, Saar und in Ibbenbüren durch. Grubenwasser als Wertstoffstrom „Nachbergbau bedeutet für uns nicht nur die Bewältigung von Herausforderungen, die uns der Steinkohlenbergbau hinterlassen hat. Im Bereich des Nachbergbaus gilt es auch, neue Möglichkeiten und Chancen in den ehemaligen Steinkohlerevieren zu entwickeln“, sagt Bärbel BergerhoffWodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung. „Das neue Forschungsprojekt rund um die Gewinnung strategischer Rohstoffe aus Grubenwasser ist ein hochspannendes und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes ZuWichtige Wertstoffe gewinnen FORSCHUNGSPROJEKTE kunftsfeld. Es kann dazu beitragen, Abhängigkeiten in der Rohstoffgewinnung zu verringern. Wie wichtig Unabhängigkeit auf diesem Gebiet sein kann, wird uns dieser Tage besonders vor Augen geführt. Deshalb fördern wir als RAG-Stiftung dieses besondere Projekt sehr gerne.“ „Wir sehen Grubenwasser als möglichen Wertstoffstrom“, sagt Prof. Dr. Christian Melchers. „Das Innovative an unserer Idee ist, dass wir nicht nur das Grubenwasser selbst betrachten, sondern auch die Rückstände aus der Aufbereitung und seine Fällungsprodukte untersuchen. Mit Fällung wird dabei das Abscheiden eines gelösten Stoffes aus einer Lösung bezeichnet.“ Was für den Laien Schlamm und Schlick sind, ist für die Expert:innen vom FZN also eine wahre Fundgrube: „Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass dort Welche Wertstoffe stecken im Grubenwasser? Dr. Bastian Reker vom Forschungszentrum Nachbergbau untersucht im Projekt „IAW33“ das Potenzial neuer Aufbereitungstechnologien. Welches Potenzial verbirgt sich im Grubenwasser? 64 Forschungszentrum Nachbergbau

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