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STEAG Studierende der THGA besuchen STEAG-Steinkohlekraftwerk in Herne

Am STEAG-Standort in Herne steht weiterhin sichtbar ein Steinkohlekraftwerk – kaum wahrgenommen werden jedoch die Batteriespeicher mit einer Gesamtleistung von rund 15 Megawatt (MW). Zusammen mit den Standorten in Lünen und Duisburg-Walsum sowie drei weiteren im Saarland (Bexback, Völklingen-Fenne und Weiher) verfügt das STEAG-Großbatteriesystem über eine Kapazität von 120 Megawattstunden (MWh) Regelenergie. Damit werden die Schwankungen der Stromerzeugung im Netz ausgeglichen, die vor allem durch die regenerativen Energieträger entstehen. Studierende des Kurses „Kraftwerkstechnik“ von Prof. Dr. Jochen Arthkamp hatten nun die Möglichkeit, sie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Überhaupt wurde bei der Besichtigung des Betriebs deutlich, dass sich das Steinkohlekraftwerk kontinuierlich an den steigenden Anteil regenerativer Stromerzeuger anpasst und die Lücken füllt, die regenerative Energieträger in der Stromerzeugung weiterhin aufweisen. Es speist dabei einen großen Teil seiner Abwärme in das regionale Fernwärmenetz ein. Außerdem werden die Rauchgase so gereinigt, dass die dabei entstehenden Reststoffe wie Asche, Staub und Gips in der Bauindustrie weiterverwendet werden können. Um die Verwertung dieser Kraftwerksnebenprodukte kümmert sich die STEAG-Tochter STEAG Power Minerals GmbH. Abfall fällt damit im Energieerzeugungsprozess praktisch kaum an.

„Die Studierenden konnten vor Ort erleben, dass durch konsequente Anwendung der Ingenieurwissenschaften die Herausforderungen der Energiewende angenommen und erfüllt werden können“, sagt Prof. Arthkamp. Denn in Zukunft wird es ihre Aufgabe sein, derartige Anlagen noch sauberer und effizienter zu gestalten. Oder auch neue Kraftwerke zu entwickeln: So wird neben dem Steinkohle- aktuell ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk in Herne gebaut, das in zwei Jahren in Betrieb gehen soll. Gegenüber einem Kohlekraftwerk stößt es bedeutend weniger CO2-Emissionen aus – im reinen Stromerzeugungsbetrieb nur rund die Hälfte. Mit diesem Thema beschäftigen sich die Studierenden in ihren Vorlesungen und simulieren zum Beispiel Gasturbinen. Bei der Exkursion konnten sie ihr Wissen nun anwenden und sehen, wie sich die Theorie auf die Praxis übertragen lässt.